"In der heutigen dokumentarischen Fotografie wimmelt es von visuell und thematisch interessanten Positionen. Eine hervorragende und relevante visuelle Argumentation oder Geschichte benötigt zusehend mehr als "nur" gute Themen und Bilder. Immer wichtiger wird es, dass die Position der Autoren innerhalb ihrer Geschichten präzise und kritisch sichtbar werden. "Was kann ich tun?" ist dabei eine der Kernfragen."Lukas Einsele ist bildender Künstler und Fotograf. Er ist Dozent im Studiengang Camera Arts an der Hochschule Luzern (cameraarts.ch). Einsele studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Philosophie an der Freien Universität Berlin, später Fotografie an der Fachhochschule Darmstadt.
In der Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen und humanitären Themen bedient sich Einsele künstlerischer und dokumentarischer Strategien schwerpunktmäßig mit den Medien Fotografie, Video und Text. Wichtige Arbeitsmethoden sind unter anderem Kollaborationen mit und zwischen den an der Bilderzeugung beteiligten Personen, performative Formen und Regeln zur Gestaltung einer Begegnung. Er untersucht das Erinnern als eigenständige Handlung, als ein aktiver, Bilder generierender Prozess, mit dem ein Mensch sich in Beziehung zu seiner Umwelt setzt und sich diese aneignet.
Lukas Einsele erhielt u.a. Stipendien des Kunstfonds, der Hessischen Kulturstiftung, der Akademie Schloss Solitude Stuttgart, der Kunststiftung NRW und der VG Bild-Kunst. Sein Buch „One Step Beyond“ wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Fotobuchpreis und dem Karl-Hofer Preis der Universität der Künste Berlin. Er wurde u.a. mehrfach nominiert für ein Stipendium an der Villa Massimo, den Deutsche Börse Photography Price und den Prix Pictet. Seine Arbeiten wurden ausgestellt im Witte de With Center for Contemporary Art Rotterdam, Museum Haus Esters Krefeld, Martin Gropius-Bau Berlin, Museum für Kommunikation Frankfurt, Kunsthalle Mainz, Bildmuseet Umeå, Fotografisk Museum Malmö, UN Visitors’ Center New York, sowie weltweit in zahlreichen Goethe Instituten.
In seinem aktuellen Projekt »The Many Moments of an M85 – Zenon‘s Arrow Retraced« untersucht Lukas Einsele die Flugbahn einer Streubombe vom Ort der Explosion zurück zu den Ingenieuren, die die Waffe entwickelten und dokumentiert mit Hilfe von Fotografie, Text und umfangreichen Recherchen die Personen, die mit der Waffe in Berührung waren ebenso wie die Ereignisse und Orte, an denen dies stattfand und die Verhältnisse von Personen, Ereignissen, Orten und der Streubombe zueinander. »The Many Moments of an M85 – Zenon‘s Arrow Retraced« wurde u.a. 2010 im Württembergischen Kunstverein Stuttgart und 2012 im Fotomuseum Winterthur ausgestellt.
BeratungsschwerpunktFragestellungen zur Positionierung innerhalb eigener Projekte, Fotografische Strategien, Co-Autorenschaft u.a.